Glücksspiel-Kanalisierung in Deutschland: Gesteigerte Schwarzmarkt-Nachfrage in 2024
Im Jahr 2021 betrug der Umsatz des legalen wie illegalen Glücksspielmarkts in Deutschland circa 44,1 Milliarden Euro. Der größte Zuwachs zeichnet sich bei Sportwetten ab, deren Legalisierung im Oktober 2020 erfolgte. Nach Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder gibt es Stand Dezember 2022 bei Sportwetten 199 deutschsprachige Internetseiten und bei Casinospielen 804 deutschsprachige Internetseiten. Demgegenüber stehen derzeit 37 Internetseiten erlaubter Anbieter von Sportwetten und 120 Internetseiten erlaubter Anbieter von Casinospielen. Gemessen an der Anzahl der deutschsprachigen Angebote im Internet würde die Schwarzmarktquote bei Sportwetten bei 84 Prozent liegen und bei Casinospielen bei 87 Prozent. Die Zahlen zu Erfolgen bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels werden einmal jährlich erfasst und aktualisiert.
Der DOCV geht davon aus, dass mindestens drei Viertel der Umsätze im Schwarzmarkt generiert würden. Da viele deutsche Strafverfolgungsbehörden den § 248 StGB nicht auf Anbieter mit Sitz im Ausland anwenden, hat die GGL im Jahr 2024 eine politische Debatte über die Reichweite dieser Norm des Strafgesetzbuches angeregt. Die GGL spricht sich für eine Erweiterung des § 248 StGB auf Anbieter von unerlaubtem Glücksspiel im Ausland aus. Damit könnten die notwendigen rechtsstaatlichen Mittel für die Bekämpfung illegalen Glücksspiels im Internet gestärkt werden.
Der Bevölkerungsanteil mit einer leichten Störung liegt bei 1,1 %, der mit einer mittleren Störung bei 0,7 % und der mit einer schweren Störung bei 0,5 % (siehe Glücksspielsurvey, Tabelle 7). Der Schweregrad der Störung kann auch Auswirkungen auf den durchschnittlichen monatlichen Einsatz für Glücksspiele haben. Der Anteil der Männer, bei denen eine glücksspielbezogene Problematik im Vordergrund stand, lag sowol in ambulanten wie in stationären Einrichtungen im Jahr 2021 bei 89 %.
Das Spannungsverhältnis legaler vs. illegaler Glücksspielangebote: Mythen und Fakten
- Nur eine flexible Regulierung gewährleiste eine Lenkungsfunktion und die Erreichung der Ziele des Staatsvertrages, insbesondere des Kanalisierungsziels.
- Handelt die Person gewerbsmäßig oder in einer Bande, drohen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe.
- Die Differenz entsteht hauptsächlich durch methodische Unterschiede.
- Mit dem Glücksspielsurvey soll ein Beitrag geleistet werden, die epidemiologischen Erkenntnisse über die Glücksspielteilnahme und -probleme der bundesdeutschen Bevölkerung weiter zu verbessern.
- Zuvor waren die Zahlen rückläufig, doch nun verzeichnet die Justiz eine Aufklärungsquote von 98 Prozent.
Gleichzeitig weise die GGL die Kritik der Branche zurück, wonach die Behörde statische Modelle zur Analyse des Marktvolumens verwende, die Veränderungen im Markt nicht Rechnung trügen. Das gemeinsame Ziel aller Seiten sei, dass das Spiel im legalen Markt stattfinden solle, erklärt Dr. Quermann. Nur so könnten echter Spielerschutz, Steuereinnahmen und die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen gewährleistet werden. Derzeit verbrächten die Spieler jedoch jede zweite Minute im illegalen Markt ohne Spieler- und Jugendschutz. Somit könnten Spielerschutzmaßnahmen wie Einzahlungslimits und Spielersperren, die legale Anbieter träfen, nicht greifen. Doch nicht nur der Spielerschutz sei in Gefahr, auch führe diese Entwicklung zu Steuerausfällen im dreistelligen Millionenbereich.
Die Corona-Pandemie hat auch im Glücksspiel ihre Spuren hinterlassen. Durch die pandemiebedingten Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 mussten terrestrische Spielstätten schließen und Wetten auf Sportergebnisse waren nur eingeschränkt möglich. Nichtsdestotrotz nahmen knapp 30 % der Befragten zwischen 16 und 70 Jahren an mindestens einem Glücksspiel in den letzten 12 Monaten teil.
In den Folgemonaten entwickelte sich der Trend weiterhin in diese Richtung. Im Februar erreichte der legale Glücksspielmarkt rund 14,85 Millionen Besucher, während sich die Zahl auf dem illegalen Markt reduzierte. Die Anzahl der abgebildeten Plattformen entspricht dabei nicht dem vollen Umfang des Schwarzmarktes. Laut Angabe der Behörde seien im Jahr 2023 rund 800 bis 900 illegale Plattformen verfügbar gewesen. Die Zahl sei dabei leicht rückläufig und dürfte im Jahre 2024 nur geringfügig geringer ausgefallen sein.
Grundsätzlich ist die Teilnahme an Glücksspielen laut dem Bericht rückläufig. In Deutschland nahmen im Jahr 2021 demnach 30 Prozent https://rabonaonline.de/ der Bevölkerung an Glücksspielen teil. Demnach leiden rund 1,3 Millionen Menschen an einer sogenannten Glücksspielstörung.
Das heißt, sie entwickeln durch die Teilnahme an Automatenspielen, Sportwetten und anderen Glücksspielen gesundheitliche, finanzielle oder auch soziale Probleme. Dennoch vereinten die analysierten 422 Glücksspielanbieter ohne deutsche Lizenz im Januar rund 10,87 Millionen Besucher auf ihren Webseiten. Im Februar war die Zahl mit rund 9,24 Millionen Besuchern leicht rückläufig, stieg jedoch ab März wieder fortlaufend an. Seit der Verabschiedung des Gesetzes dürfen lizenzierte Betreiber bundesweit legal Glücksspiele anbieten.
Öffentliche Glücksspiele dürfen in Deutschland nur mit Erlaubnis der zuständigen deutschen Behörde veranstaltet oder vermittelt werden. Liegt eine solche Erlaubnis nicht vor, handelt es sich um unerlaubtes Glücksspiel. Er ist das zentrale Regelwerk für das Glücksspiel in Deutschland und trat am 1.
Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) finanziell gefördert. Unsere Datenschutzerklärung können Sie jederzeit auf unserer Webseite einsehen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an info(at)automatenmarkt.de widerrufen. Als Premium-Nutzer erhalten Sie detaillierte Quellenangaben zu dieser Statistik. So lag der Anteil der Spieler, die eine 5-Sekunden-Regel für eine gute Vorgabe halten, bei lediglich 3,00%. Ähnlich gering fällt der Zuspruch für das Einsatzlimit mit 5% aus, wobei lediglich 1% das Autoplay-Verbot für eine gute Vorgabe hält.
Milliardenverluste durch illegales Glücksspiel – Experten fordern bessere Regulierung
Es wäre denkbar, dass Gelegenheitsspieler vor allem auf legalen Seiten spielen und dass die High-Roller vor allem auf illegalen Seiten zu finden sein werden. Kürzlich wurde in einer Umfrage unter Mitgliedern in einem Online Casino Forum gefragt, unter welcher Lizenz am liebsten gespielt wird. 17 Prozent spielten am liebsten bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz, 20 Prozent bei Anbietern mit einer Lizenz aus Malta und 62 Prozent bei Anbietern aus Curacao. Dabei wurde erstmals eine große Anzahl von deutschsprachigen Online-Glücksspielangeboten aus dem EU-Ausland und Offshore untersucht, die nicht der deutschen Regulierung entsprechen. Zum Zeitpunkt der Auswertung waren 91 lizenzierte Glücksspielanbieter in Deutschland aktiv. Diese erreichten speziell zu Beginn des Jahres 2021 höhere Besucherzahlen als die illegalen Wettbewerber.
Als erfolgreiches Instrument zur Bekämpfung illegalen Glücksspiels hat sich das Blockieren von Zahlungsströmen, das sogenannte Payment-Blocking, erwiesen. Damit kann die GGL allen am Zahlungsverkehr Beteiligten (Zahlungsdienstleister) die Mitwirkung an Zahlungen für unerlaubtes Glücksspiel untersagen. Das maßgebliche Ziel der Bundesländer mit dem im Juli 2021 in Kraft getretenen neuen Glücksspielstaatsvertrag war es, den legalen Markt zu stärken. Durch das Ausweichen von Spielenden in den nicht-lizenzierten Markt greifen Spielerschutzmechanismen der aktuellen Regulierung nicht. Schätzungen ergeben, dass mindestens drei Viertel des Online-Glücksspielumsatzes im Schwarzmarkt generiert werden. Bei einer Nutzung illegaler Angebote von über 75 Prozent summieren sich die Steuerausfälle auf mehrere hundert Millionen Euro.
Der Anteil der Betreuungen in ambulanten Einrichtungen, die auf eine Problematik durch pathologisches Spielen zurückgehen, lag im Jahr 2022 bei 3,7 %. 3,7 % der ambulanten Betreuungen mit einer Suchtproblematik gehen auf pathologisches Spielen als Hauptdiagnose zurück. Dies ergibt sich aus den Ergebnissen der Deutschen Suchthilfestatistik.
Wie hoch sind die Umsätze auf dem Glücksspielmarkt?
Deutlich wurde, dass insbesondere die sogenannte 5-Sekunden-Regel, das Verbot der Autoplay-Funktion und das gesetzliche Einsatzlimit von einem Euro pro Spielrunde negativ von den Spielern aufgefasst werden. Ausgestellt wurde die Erlaubnis durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für die Plattformen von JackpotPiraten und BingBong im April 2022. Online-Spielotheken sind bundesweit berechtigt, ihr Spielangebot zu offerieren. Gleichzeitig sind alle Betreiber von Online-Spielotheken an strenge regulatorische Vorgaben gebunden. Nach vielen Jahren der Unsicherheit haben sich die Bundesländer in Deutschland 2021 zu einem wegweisenden Schritt entschieden. Das Online-Glücksspiel wurde durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 legalisiert.
Für eine Person, die häufig spielt, ist die Auszahlungsquote ganz entscheidend. Diese ist bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz sehr viel geringer, als bei Anbietern mit einer maltesischen Lizenz oder gar einer Lizenz aus Übersee. Wenn selbst über die Anzahl der legal aufgestellten Geldspielgeräte Uneinigkeit besteht, umso mehr ist dies bei Angaben zu dem Schwarzmarkt und dort insbesondere im Online-Bereich zu erwarten. Laut DOCV-Präsident Dr. Dirk Quermann sei das Online-Glücksspiel ein dynamischer Markt, der auch eine dynamische Regulierung benötige. Nur eine flexible Regulierung gewährleiste eine Lenkungsfunktion und die Erreichung der Ziele des Staatsvertrages, insbesondere des Kanalisierungsziels. Für den DOCV und den DSWV, die Auftraggeber der Studie, seien nun dringende Maßnahmen erforderlich.
Der überwiegende Anteil der Besucher war wiederkehrender Natur, jedoch wurden pro Monat durchschnittlich 3,46 Millionen neue bzw. Im Jahre 2021 legalisierte Deutschland mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) bundesweit das Online-Glücksspiel. Mit der Legalisierung soll Spielern in Deutschland ein vertrauenswürdiges und gleichzeitig attraktives Spielangebot unterbreitet werden. Noch immer weichen jedoch große Teile der Spieler auf illegale Glücksspielangebote aus. Mit dem Glücksspielsurvey soll ein Beitrag geleistet werden, die epidemiologischen Erkenntnisse über die Glücksspielteilnahme und -probleme der bundesdeutschen Bevölkerung weiter zu verbessern.
Die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) erfasst deutschlandweit Beratungs- und Behandlungsvorgänge in ambulanten wie (teil-)stationären Einrichtungen der Suchthilfe. Besonders deutlich wird der Geschlechtsunterschied bei den Sportwetten. Männer nehmen im Vergleich zu Frauen dreimal so häufig an dieser Spielform teil. Im Jahr 2021 setzten 8 % der Männer und 2 % der Frauen Geld bei Sportwetten ein (siehe Glücksspielatlas 2023, Abbildung C).